Nachhaltig investieren – dieses Ziel prägt die Arbeit von Prof. Dr. Söhnholz seit Jahren
30. September 2020

© Micheile Henderson
In Deutschland wird vermehrt in Aktien investiert. Ein Unternehmer aus Bayern sieht das Bild zum Newsbeitrag und sagt: “Masskrug mit Geld wär besser.” Genau, arbeiten wir daran (…).
Wir wollen in gesunde Unternehmen mit Aussicht auf Erfolg investieren. Ausrichtung und Management wird zunehmend in die Bewertung mit einbezogen. Investoren sehen hier langfristig einen stabilen Mehrwert. Das weitet sich auf zahlreiche Kaufentscheidungen aus. Im Vertrieb spürt man das deutlich. Die letzten News haben gezeigt, dass die Betrachtung nachhaltiger Themen viele unterschiedliche Bereiche enthält.
Aktien sind Anteile an Unternehmen
Investments in Unternehmen durch Aktienhandel werden mit Vertrauen in Wachstum und positive Entwicklung an den Geschäftserfolg getätigt. Aktienhandel in einem Fonds wird durch Asset Manager vorgenommen. Anteile von ETFs können wie Aktien online gehandelt werden (engl. Exchange Traded Funds; Investmentfonds, der fortlaufend an einer Börse gehandelt wird). Im Fonds selbst liegen wiederum Aktienanteile an ausgewählten Unternehmen.
Ein Muster- bzw. Modellportfolio ist vergleichbar mit einem Fonds, der durch Investitionen möglichst gewinnbringende Renditen erzielt. Risiken werden dadurch reduziert, dass in möglichst unterschiedliche Aktien oder Anleihen investiert wird.
Die Prüfung, ob Unternehmen nachhaltig geführt werden, wird damit nicht einfacherer. Gesetzliche Vorgaben zur Bewertung gibt es (noch) nicht. Der Ruf nach Spezialisten ist groß. Einer, für den Nachhaltigkeit ebenfalls mehr als ein Trend ist und der sich mit den herkömmlichen „Modellen“ zur Auswahl von Investmentmöglichkeiten nicht zufriedengegeben hat, beschreibt im nachfolgenden seine Entwicklung und was ihn künftig antreibt.
Vom Heuschreckenfonds zu individuellen Impactinvestments
Aus der “Heuschreckenwelt” kommend, konzentriert er sich heute auf Aktienportfolios mit Fokus auf die Branchen Gesundheit, erneuerbare Energien, Wasser und nachhaltige Infrastruktur. Dabei versucht er, nur die besten Aktien nach Umwelt, sozialen und Kriterien der Unternehmensführung zu nutzen.
Prof. Dr. Dirk Söhnholz, Geschäftsführer der Diversifikator GmbH, wie kam es dazu?
Nach meinem Studium der Betriebswirtschaftslehre habe ich einige Jahre als Unternehmensberater, in einem Industrie- und in einem Telekommunikationsunternehmen gearbeitet.
1999 haben mir ehemalige Studienkollegen angeboten, gemeinsam mit FERI eine Gesellschaft für die Selektion der weltweit besten Private Equity Fonds zu gründen. Das war sehr interessant, zumal auch schnell Hedgefonds und internationale Immobilien- und Infrastrukturfonds hinzukamen.
Allokationsmodelle beziehen sich auf die Streuung unterschiedlicher Investments im Rahmen von einem bestimmten Anlagevolumen, um Kapital möglichst gut gegen Risiken abzusichern. Mit den eigenen Modellen war ich lange nicht zufrieden. Auch vergleichbare Konzepte unterschiedlicher Anbieter konnten mich nicht begeistern.
Finanzkrise 2008 war ein Belastungstest
Die Finanzkrise 2008 hat Bedenken bestätigt und deutlich gemacht, dass sehr viele Modelle nicht gut funktioniert haben. Risiken wurden nicht genug abgefedert. Erkenntnisse und Erfahrungen waren der Auslöser, gemeinsam mit zwei Kollegen ein Buch zum Thema Asset Allocation, Risiko-Overlay und Manager-Selektion zu schreiben. In dem Buch haben wir einige neue Ansätze zur Geldanlage skizziert.
Ich verließ FERI und forschte weiter an der Entwicklung verbesserter Konzepte zum Thema Aktienselektion (Auswahl geeigneter Aktien in bzw. für bestimmte Portfolien). Interessant war eine der weltweit ersten Untersuchungen zu Rendite- und Risikoauswirkungen von ESG-Unterfaktoren wie der Frauenquote (ESG steht für Environmental, Social und Governance Faktoren).
Inzwischen konnte ich meine weiterentwickelte und möglichst passive Investmentstrategie mit Hilfe von Modellportfolios umsetzen. Dabei habe ich auch das wohl weltweit erste öffentliche ESG ETF-Portfolio gestartet (ETF steht für kostengünstige passive Investmentfonds).
Gerne hätte ich bestehende ETFs für Infrastruktur- und Immobilienaktien-ESG genutzt. Es gab aber keine. Daher habe ich 2016 passive Modelle für Investments in diese Marktsegmente entwickelt.
Greenwashed ist nicht automatisch nachhaltig
Es ist unklug, verantwortliches Investieren zu suggerieren, wenn dieses nicht auch nach kritischen Maßstäben als nachhaltig eingestuft werden kann. Meine eigenen Anforderungen an die Nachhaltigkeitsthemen für Portfolios sind strenger als die Anforderungen der nachhaltigen SRI ETFs (Socially Responsible Investment, vgl. hier).
Das ist möglich, weil ich nicht anstrebe, möglichst wenig von traditionellen Indizes (vergleichbarer Aktienkorb) abzuweichen. Im Gegenteil: Ich versuche, eine zu hohe Diversifikation (Streuung von Vermögen) zu vermeiden. So kann ich mich auf Investments in die nachhaltigsten Unternehmen konzentrieren.
Inzwischen biete ich meine Portfolios (Mustermodelle für Investments) auch über andere Vermögensverwalter und Banken an.
Gemeinsam mit Kollegen der Nachhaltigkeitskommission der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management habe ich zudem ein Tool entwickelt das Anlegern hilft, eine eigene Nachhaltigkeitspolitik zu definieren und Geldanlagen einfach miteinander zu vergleichen (siehe weitere Infos der DVFA bei Interesse hier).
Passion Project
Die weitere Entwicklung steht bereits. Künftig wird mein Fokus auf sogenannten Impactportfolios liegen, die Geldanlagen im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen ermöglichen (Kernbegriffe werden hier beschrieben). Dazu habe ich ein Mischfondsportfolio mit strengen ESG-Anforderungen entwickelt.
Für private Anleger und geringe Investmentsummen möchte ich ebenfalls konsequent nachhaltige Investments mit sog. Direct ESG Indexing anbieten (vergl. hier). Anleger und Berater wird damit effizient ermöglicht, individuelle Nachhaltigkeitsvorstellungen bei den eigenen Investments umzusetzen. Das SRI ETF Portfolio bietet bereits eine Lösung für relativ kleine Anlagevolumina an.
Private Anleger, Vermögensverwalter und Interessierte sparen damit Zeit, denn sie müssen keine eigene Analyse vornehmen, oder gar Portfolio entwickeln.

Auf welcher Basis entscheiden Sie sich für Investitionen in Aktien?
Möchten Sie mehr erfahren über das Angebot von Herrn Prof. Dr. Söhnholz, um von Erfahrungswerten, Analysen und Screenings für zu erfahren?
Es geht nichts über ein persönliches Gespräch….