ESG – Mehr als nur ein Trendthema

31. August 2020

© Carola Müller

Für viele Unternehmer ist nachhaltige Führung, ESG (Environmental Social Governance) oder gar der ESG-Datenhaushalt noch ein fragwürdiges Paralleluniversum.

Während sich der vorherige Newsartikel auf die unternehmerische Positionierung einer nachhaltigen Managementkultur und auf wirkungsvollen Nutzen für den Vertrieb bezog, zeigt der nachfolgende Artikel auf, dass mehr dahinter steckt und die Auswirkungen messbar sind.

ESG und ESG-Datenhaushalt

Institutionelle und professionelle Anleger sehen hinter dem Thema ESG bereits weit mehr als werbewirksame Statements.

Nachhaltigkeit und ihre Wirkung auf Unternehmenserfolg sind messbar. Von positiven Beiträgen durch die unternehmerische Entwicklung wird allgemein ausgegangen. Für Kapitalanlagen wird eine entsprechend positive Verzinsung (Performance) erwartet.  

Fakten verkaufen

Institutionelle Investoren möchten von dieser Erwartung profitieren und wählen Partner langfristig und mit Bedacht. In Selektionsprozessen werden unterschiedliche Parameter betrachtet, um einschätzen zu können, wie sich Partner (Asset Manager) und Investment künftig verhalten. 

Ein Beispiel für den Vergleich: Kunden, die bei Amazon bisher positive Erfahrungen gemacht haben, unterstellen auch weiterhin, dass gewünschte Artikel geliefert werden. Der Kauf wird getätigt, da kurzfristig und ggf. mit geringeren Einsätzen auf die Erfüllung der Kauferwartung vertraut wird. Oft ist Umtausch oder Rückgabe möglich, was das Risiko zusätzlich reduziert.

Vertrauen ist die Basis für eine Partnerschaft. Geschäftsabschlüsse mit langfristiger Auswirkungen werden kritischer betrachtet, als Kaufentscheidungen, die kurzfristig erfüllt werden können. Immer hin möchte man sich auch im Fall von schwierigen Zeiten auf Augenhöhe verständigen können und dieselben Ziele verfolgen. Kandidaten und Modelle werden daher so gewählt, dass künftig die erforderliche Expertise sichergestellt ist. Neben der Strategie spielt aus dem Grund auch die Unternehmenskultur des Anbieters eine wichtige Rolle.

Das Datenmanagement für Kapitalanlagen war bereits umfangreich. Jetzt entsteht die Herausforderung für Anbieter, zusätzlich Daten für die strategisch nachhaltige Ausrichtung zu ergänzen, die ein umsichtiges Management belegen. 

Wie geht das und was steckt dahinter?

“Die EU-Taxonomie hat insoweit die Finanzbranche vor eine große Aufgabe stellt. Ein passender Rahmen wurde bisher nicht veröffentlicht”, sagt Dirk Rathlev (EY). “Wir haben Lösungsansätze für Reporting, Datenmanagement und die Anbindung von Service Provider entwickelt, die eine flexible Implementierung und schnellstmögliche Reaktion auf die Anforderungen der Regulatorik ermöglichen.”

Unterwegs gibt es reichlich Check-Punkte und man erhält, wie könnte es anders sein, nicht zuletzt für den Vertrieb regelmäßig informative Details, die entsprechend positiv zur Vermarktung beitragen.

Der Fachbereich von Ernst & Young (EY) hat den Weg zur Definition im folgenden Schaubild zusammengefasst:

Um eine Datenbank pflegen zu können, werden quantitative und qualitative Kennzahlen benötigt. Das beinhaltet den Verbrauch von CO2-Emissionen, Wasser, Müll, aber auch soziale Faktoren und infrastrukturelle Werte wie Einkaufsmöglichkeiten, Luft, Wasser, soziale Akzeptanz etc., nicht nur auf Basis des Unternehmens, sondern auch im Investment selbst.

Zahlreiche Werte sind zu berücksichtigen und „First Mover“ etablieren bereits Plattformen für ihre Kunden. Diese machen es einfach, mit Spezialisten aus unterschiedlichen Bereichen (Tax, Legal etc.) schlanke Lösungen zu definieren.

Schwankungen durchlebt die Wirtschaft laufend. Marke und sorgfältige Positionierung bleiben wichtig, um sich im Wettbewerb dauerhaft zu behaupten. Umwelt- und Klimaschutz wollen heute berücksichtigt werden. Stabilität durch umsichtiges Management erhöht das Vertrauen unserer Kunden. Daten zu generieren und deren Entwicklung zu verfolgen, dient der Früherkennung von Risiken und liefert einen zusätzlichen Indikator für künftige Entscheidungen. Der Vertrieb freut sich über starke Verkaufsargumente.   

Hier kommen reichlich Daten zusammen

Strategische Positionierung setzen Unternehmer für ihren Vertrieb ein. Hier wird reichlich gepostet und verwiesen auf umsichtiges und nachhaltiges Management, laufende Verbesserungen und Ergänzungen. Wir wollen alle wissen, wer wirklich umsetzt, was angepriesen wird und wer einen Mehrwert für seine Kunden liefert. 

Warum die positive Motivation und deren Ergebnisse nicht auch in Zahlen ausdrücken und in den Vertrieb integrieren?

Wissen Ihre Kunden schon, wie nachhaltig Sie arbeiten?

Oder fehlt Ihnen die passende Strategie, sich entsprechend zu positionieren?

Wüssten Sie gerne, welche Möglichkeit die Spezialisten bieten, wollen aber nicht gleich mit dem Berater fachsimpeln?