Die schnelle Antwort: Wenn der Manager gut ist.
Aber wie unterscheiden sich die Guten von den Schlechten? Was ist drin für uns und warum sollten wir treue Gebühren zahlen, wenn doch alles als ETF erhältlich ist?
Im Artikel zu den ETFs habe ich es mit Vergleich zwischen Sterne Küche und Currywurst mit Pommes beschrieben. Nach einer Woche Süppchen an Schläumchen, freut man sich unfassbar auf gute Hausmannskost. Zumindest geht mir das so. Eins ohne das Andere ist langweilig. Wenn ich Vor- und Nachteile kenne, lassen sich Investments bzw. Gewicht(-ung) besser steuern.
Kommen wir gem. meinem Vergleich zur „Sterne Küche“: Warum ist der Investmentfonds mit Ausgabeaufschlag so teuer? Wann und für wen lohnt sich der teuere Ansatz trotzdem?
Was den aktiv gemanagten Investmentfonds teuer macht
Teuer scheint der Investmentfonds nur, wenn man die Leistung nicht kennt. Hier spielen viele Komponenten eine Rolle. Das Investmentdreieck besteht z.B. aus Asset Management, Kapitalverwaltung und Verwahrung. Leistung zu unserer Sicherheit:
Das Asset Management ist, wie der Name schon schließen lässt, für das Management der Werte verantwortlich.
Die Kapitalverwaltungsgesellschaft ist für die operative Administration, insbesondere Risikomanagement und Controlling verantwortlich, darf aber selbst die Werte nicht verwahren.
Die Verwahrstelle (früher Depotbank) wird für die Verwahrung mandatiert. Sie kontrolliert und überwacht die Berechnung der Anteilspreise und stellt sicher, dass diese den gesetzlichen Vorschriften entsprechen. Sie prüft auch die Marktgerechtigkeit der durchgeführten Geschäfte und überwacht die Zahlungen innerhalb des Fonds, um die ordnungsgemäße Verwendung des eingezahlten Kapitals für Anleger sicherzustellen (Zweckmittelverwendung).
Mit meinen Fondsanteilen profitiere ich an einem weit diversifizierten Portfolio, selektiert durch professionelle Manager, die im Austausch mit Analysten die Werte passend zur Strategie auswählen. Darüber hinaus partizipiere ich von geringen Transaktions- und Verwahrgebühren und erhalte eine aktuelle Kursrechnung innerhalb eines transparenten Reportings. Was keiner sieht, sind Kontroll- und Prüffunktionen im Investmentdreieck.
Einfache Strukturen machen den ETF kostengünstiger. Dafür ist der Setup inkl. Kontrollen auch ein anderer.
Pommes-Buden kommen ohne Restaurant, mit Tischdecken und Stoffservietten aus. So ähnlich kommen schlanke Finanzprodukte mit weniger Kosten aus. Sportlich geht auch…
Vorteil des ETF
Aufgrund schlanker Strukturen bieten ETFs eine kosteneffiziente Möglichkeit zur Diversifikation und sind besonders bei langfristigen Anlagestrategien geeignet, um den Verlust bei fallenden Märkten wieder aufholen zu können.
Fonds mit höheren Gebühren sogar auf der Überholspur
Aktive Fondsmanager können in fallenden Märkten Verluste reduzieren. Durch den stetigen Austausch mit Analysten haben sie im besten Fall sogar schon eine passende Strategie vorbereitet und können Verkaufen und neu Einkaufen, wenn die Maschinerie der ETFs erst die Reaktionen im Markt abwarten muss. Spätestens hier schlägt der Investmentfonds den ETF. Gerade in Krisenzeiten, z.B. in Pandemie oder Zinswende, können Verluste vermieden und identifizierte Werte günstig eingekauft werden.
TER ist eine nützliche Information
Ein prozentualer Wert gibt Auskunft darüber, wie die jährlich anfallenden Kosten eines ETF bzw. eines Investmentfonds. Du weißt jetzt, dass ein ETF vielleicht eine geringere Kostennote hat, aber nicht unbedingt mehr Vorteile für Dich hat.
Bankmitarbeiter nehmen sich Zeit für das Gespräch mit Dir, d.h. sie gehen auf Deine Fragen ein. Sie stellen auf Wunsch die Anlagestrategie vor und weisen auf Risiken hin, so oft Du Fragen hast. Auch dieser Service ist im Preis der Investmentfonds enthalten. Und wusstest Du, dass es auch bei Deiner Bank möglicher Weise ein Depot gibt, mit dem Du in ein großes ETF-Universum investieren kannst?
Wie bei der gehobenen Küche, werden übrigens auch Sterne vergeben, für Publikumsfonds und -ETFs und ganz nach Deinen Ansprüchen. Weitere Infos hierzu findest Du bei Morningstar.
Nutzt Du den Service Deiner Bank, um über Finanzen zu sprechen?
Wer nimmt sich für Dich die Zeit und erklärt Dir, was Du wissen möchtest?
Oder möchtest Du mich fragen? Dann melde Dich gerne. Es geht nichts über ein persönliches Gespräch…